Software digitalisiert Tiere wie bsw. Hunde für Filme und Spiele
Günstige Motion-Capture-Technologie der University of Bath benötigt nur eine KameraMotion Capture: Hunde lassen sich günstig digital vermessen (Foto: bath.ac.uk)
Sehr vielseitige Anwendungen
"Das ist das erste Mal, das RGBD-Aufnahmen dazu verwendet worden sind, die Bewegungen von Hunden mit nur einer einzigen Kamera aufzuzeichnen. Das ist viel günstiger als traditionelle Motion-Capture-Systeme, die hierfür auf mehrere Kameras angewiesen sind", sagt Sinéad Kearney, PhD-Forscherin am Center for the Analysis of Motion, Entertainment Research and Applications (CAMERA) http://camera.ac.uk der University of Barth.
Die Anwendungsmöglichkeiten seien vielseitig. "Diese Technologie erlaubt es uns, die Bewegungen von Tieren zu studieren. Das kann beispielsweise sehr hilfreich sein, um Lahmheit bei einem Hund zu entdecken und seinen Genesungsprozess zu verfolgen", erklärt die Expertin. Aber auch die Unterhaltungsindustrie könnte davon profitieren. "Mit unserer Forschung lassen sich authentischere Bewegungen von virtuellen Tieren in Filmen und Spielen realisieren. Hundebesitzer könnten damit auch ein digitales 3D-Abbild ihres Haustieres auf ihrem Computer erstellen", so Kearney.
Pferde, Katzen, Löwen und Gorillas
Für ihr Projekt haben die Computerwissenschaftler des CAMERA-Teams zunächst die Bewegungen von 14 verschiedenen Hunderassen aus dem örtlichen Tierheim digitalisiert. Die Vierbeiner bekamen dafür einen speziellen Anzug mit Markern verpasst, den sie während ihres täglichen Bewegungstrainings trugen. Die Bewegungsdaten der Marker wurden anschließend von einer speziellen Software in ein Computermodell umgerechnet, mit dem sich die Posen und Bewegungen der Hunde akkurat darstellen lassen.
"Dieses Modell ermöglicht es, digitale Informationen zur Form und zu den Bewegungen von Hunden zu sammeln, ohne teures Equipment zu verwenden. Es reicht eine einzige RGBD-Kamera", betont Kearney. Diese zeichnet zusätzlich zu den Farbwerten für rot, grün und blau in jedem Pixel des Bildes auch die Distanz zum Objekt auf. Neben Hunden wurde das System übrigens auch bereits an Pferden, Katzen, Löwen und Gorillas getestet. "In Zukunft werden wir unseren Datensatz noch um weitere Tiere erweitern, um noch genauere Ergebnisse zu erzielen", schildern die Forscher.
Video: https://youtu.be/VFh7vnGwD3c
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